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Wir brauchen ein KIMinisterium!

Posting time:2025-03-13 00:23:45

Wir brauchen ein KIMinisterium!

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Jahrelang war die einzige Frau am Konferenztisch. Das ist Agnes Heftberger (43), gebürtige Österreicherin aus der kleinen Stadt Schärding (etwa 5400 Einwohner), gewohnt. Seit April 2024 leitet die Mutter von zwei kleinen Kindern (3 und 5 Jahre alt) das Deutschland-Geschäft des Tech-Riesen Microsoft. Sie ist die Jüngste in dieser verantwortungsvollen Position! Frau, Mutter UND Chefin in einer Männerdomäne, in einem großen internationalen Unternehmen, das viel Zukunft (KI!) in den Händen hält. Als Kind manchmal anstrengend Als Tochter zweier Lehrer war Agnes Heftberger eine „Raupe Nimmersatt“, wollte alles wissen – was für ihre Eltern „manchmal etwas anstrengend“ war. Zwei Brüder, „wir wurden alle gleich behandelt – daher hatte ich das Thema, das Frauen irgendwo weniger vertreten sein könnten, erst mal kaum auf dem Radar“. Heute ist es ihr Herzensthema: Berührungsängste mit Tech-Themen abbauen, mehr Frauen dafür begeistern. Auch interessant AnzeigeAuch interessant Anzeige Ihre Heimatstadt liegt nah an der deutschen Grenze – und Heftberger interessierte die große weite Welt da draußen. „Ich war fasziniert davon, global zu arbeiten“, sagt Heftberger. „Ich fragte mich schon früh: Was hält die Welt zusammen, wie kann man sie verbessern? Ich glaube, meine Eltern haben früh gemerkt, dass da ein großer, großer Wille ist, alles kennenzulernen und auch zu gestalten.“ Wirtschafts-Studium in Wien, Bangkok, Werkstudentin bei IBM („Ich machte Abrechnungen, buchte Reisen“). Nach dem Studium startet sie bei IBM, arbeitet auf der ganzen Welt – von Afrika bis Asien, zuletzt in Singapur. 20 Jahre Karriere im Tech-Business! Heftberger hat Wirtschaft in Wien und Bangkok studiert, hat unter anderem in Afrika und Asien gearbeitet Foto: Parwez Wie fühlten sich die ersten Male, als Heftberger als einzige Frau in der Chefetage am Konferenztisch saß an? „Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, ob ich was sagen darf oder ob ich das Richtige sage. Ich war einfach getrieben davon, mich einbringen zu wollen.“ Auch ihre Kinder betrachtet Heftberger nicht als Karriere-Hindernis. Ihr Mann, der selbst ein Unternehmen gegründet hat und viel arbeitet, packt an. War ein Jahr in Elternzeit, während seine Frau nach acht Wochen zurück in den Job ging. „Es ist ein tägliche Changieren. Und die Unterstützung durch meinen Mann ist ein riesen Faktor.“ Kinder UND Karriere UND: „Mir helfen natürlich auch flexible Arbeitszeiten und eine Unternehmenskultur, in der niemand komisch guckt, wenn ich mal früher gehe, um die Kinder von der Schule abzuholen.“ Homeoffice und Teilzeit – ist das etwa auch was für Vorstände? „Wir sollten da unserem Gestaltungswillen keine Barrieren auferlegen. Für mich zählt das Resultat. Wie das passiert – ob mit anderen Führungskräften im Job-Tandem, ob in Teilzeit oder von zu Hause aus.“ Hat sie manchmal ein schlechtes Gewissen? Gegenüber den Kindern – und im Job? „Das werde ich relativ oft gefragt. Und dann denke ich, ich sollte vielleicht mehr schlechtes Gewissen haben? Aber für mich war das eine bewusste Entscheidung: eine bewusste Entscheidung für Familie UND eine bewusste Entscheidung für Karriere. Meine Kinder nehmen hoffentlich mit: Mama geht nicht nur arbeiten, weil sie gerne arbeitet – sondern Mama geht für den Zweck arbeiten, etwas zu gestalten.“ Lesen Sie auch BILD spricht mit Hagedorn-Boss: Was braucht es, um es nach oben zu schaffen? Es ist kein gerader Weg. Thomas Hagedorns faszinierende Lebensgeschichte. GetYourGuide-Gründer Tao Tao: Das macht Deutschland in der Migration falsch Er kam mit sechs Jahren aus China nach Deutschland: Tao Tao (40) Künstliche Intelligenz als Zukunftsvision – macht der Microsoft-Chefin KI auch manchmal Angst? „Das ist wie die Frage, ob mir die Zukunft Angst macht. Künstliche Intelligenz ist für uns als Menschen, aber vor allem auch für uns in Deutschland echt eine Jahrhundertchance. Natürlich muss man verantwortungsvoll mit der Technologie umgehen, das gar keine Frage.“ Doch kann Deutschland KI? Können wir im weltweiten Rennen mitspielen – es sogar anführen?„Absolut. Ich glaube an dieses Land und künstliche Intelligenz wird die Karten noch mal neu mischen. Deutschland hat jetzt die Chance, sich noch mal ganz vorne zu positionieren, Vorreiter zu werden.“ Agnes Heftberger mit BILD-Wirtschaftschefin Patricia Platiel beim Interview in der Microsoft-Zentrale in Berlin Foto: Parwez „Wir müssen jetzt in Deutschland die Wettbewerbsfähigkeit wirklich drastisch nach oben bringen. Und dafür müssen wir künstliche Intelligenz in Breite in Anwendung zu bringen. Von politischer Seite brauchen wir mutigen Gestaltungswillen. Vielleicht kein Digitalministerium, sondern ein KI-Ministerium! Wir brauchen klare Schritte, in vier, fünf Jahren ist es zu spät. Wir sehen, was um uns herum passiert: Frankreich hat Investitionen angekündigt, USA sowieso, China, Singapur, Japan. Wir müssen jetzt agieren!“ Zu Hause nutzt die Microsoft-Chefin jeden Tag KI im Alltag. Ihre Kinder fragten kürzlich, was mehr Sinn macht – Angst vor Hunden oder Angst vorm Fliegen. Und sie selbst fragte eben erst nach einem Rezept für einen Regenbogenkuchen. Den wünscht sich ihre Tochter am Wochenende.

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